Die Stiftung „CHANCEN FÜR KINDER DURCH SPIELEN“ hat 2009 eine Literaturübersicht von Dr. Robin Lohmann und Prof. Dr. Insa Fooken vorgelegt:
„Puppen und Kuscheltiere – Schlüssel zur Menschwerdung?“.

Diese Studie wirft einen Blick hinter die Kulissen des scheinbar selbstverständlichen kindlichen Spiels und fokussiert Puppen, Teddys und Kuscheltiere als Spielzeug mit „Seele“ für die „Menschwerdung“ von Kindern.

Mit dieser Literaturübersicht gelingt es den beiden Wissenschaftlerinnen, eine umfassende Sammlung an einschlägiger Literatur zum Thema Puppen und Kuscheltiere vorzulegen: Das, was bislang in der pädagogischen und psychologischen Forschung zu diesem Thema zugänglich ist, wird hier gesichtet, dokumentiert und kommentiert.

Diese Literaturübersicht veranlasst Lohmann und Fooken zu der These, daß zu Unrecht unterschätzt wird, wie groß die Bedeutung von Puppen und Kuscheltieren eigentlich für die Entwicklung eines Kindes zum reifen Menschen ist : Für seine Identitätsentwicklung, seine Empathie, das Lernen, die Selbstwirksamkeitsgefühle, Kommunikation, Ko-Konstruktion, Konfliktbewältigung und Imagination.

Fooken und Lohmann gehen auch den Beziehungen zwischen einem Kind und seinem „beseelten Objekt“ – seiner Puppe / seinem Kuscheltier – nach: Sind in der Säuglingszeit die weichen Puppen / Kuscheltiere eher klassische Übergangsobjekte, die die motorische und sensuelle Entwicklung fördern, so dienen die beseelten Gefährten später im Kleinkindalter eher als Partner für die Nachahmung von äußeren Erfahrungen. Noch später – etwa im Vorschulalter – helfen Puppen und Kuscheltiere in der Verarbeitung von weltlichen Erfahrungen und werden zur Projektion von Gefühlen oder zur Rollenumkehr gebraucht. In der Schule schließlich wird dieses Rollenspiel mit dem Kuscheltier viel komplexer. Und bis ins hohe Erwachsenenalter dienen die einst heißgeliebten Kuscheltiere und Puppen der emotionalen Stabilisierung.

Das Spielen mit Puppen und Kuscheltieren birgt laut Fooken „eine einzigartige Möglichkeit, ein spezifisch menschliches Potential zu verwirklichen.“